Alles über das Rauchen Manipulation Lügen der Tabakbosse

Anhörung der Tabak-Bosse

Am 8.1.2000 strahlte das Bayrische Fernsehen einen Film aus, in dem eine Menge Szenen über das Rauchen zusammengeschnitten waren. Leider gab es keine erklärenden Kommentare dazu. Es wurden aber offensichtlich viele Mitschnitte aus einer Anhörung gezeigt, bei der sieben Bosse von Tabakkonzernen zu den Sucht- und Gesundheitsgefahren des Rauchens vor dem amerikanischen Kongress befragt wurden. Aus diesem Film und aus dem Original-Protokoll habe ich die wichtigsten und interessantesten Dialoge und Bilder zusammengestellt. Webmaster

"Tabakprodukte und Gesundheit"
Anhörung vor dem Unterausschuss Gesundheit und Umwelt
14. April 1994

Inhalt: Einleitende Worte des Vorsitzenden
Vereidigung der Zeugen
Eingangsstatements einiger Tabakbosse
Diskussion über die Anzahl der Toten durch Rauchen
Diskussion, ob Rauchen Krebs u. a. verursacht
Die Bosse sagen aus, dass Nikotin nicht süchtig macht
Befragung nach dem Zweck von Tabakwerbung
Befragung über die Wirksamkeit von Nikotin-Ersatz

Vorsitzender Henry A. Waxman: Dies ist eine historische Anhörung. Zum ersten Mal sagen Vorstandsmitglieder der Tabakkonzerne vor dem Kongress der Vereinigten Staaten als Zeugen aus. Diesem Ausschuss ist die Zuständigkeit für die Gesetzgebung in Gesundheitsdingen übertragen worden, und das Rauchen von Zigaretten ist eins der wichtigsten Gesundheitsprobleme. Manchmal ist es einfacher, Dinge zu erfinden, als der Wahrheit ins Auge zu blicken, aber die Wahrheit ist, dass Zigaretten zu den gefährlichsten Produkten gehören, die jemals verkauft wurden, und dass eine halbe Million Amerikaner jedes Jahr daran stirbt.
Diese Anhörung unterstützt unsere Bemühungen, indem sie eine wichtige Perspektive darstellt. Aber diese Anhörungen sind auch noch aus einem anderen Grund wichtig. Für Jahrzehnte sind die Tabakfirmen von den Standards der Verantwortlichkeit ausgenommen gewesen, die auf alle anderen amerikanischen Korporationen zutreffen. Firmen, die Aspirin, Autos und Soda verkaufen, werden alle zu den strengen Standards angehalten, wenn sie Schaden verursachen. Wir erlauben jenen Firmen nicht, Waren zu verkaufen, die unbekümmert die Verbraucher gefährden. Wir erlauben ihnen nicht, Beweise von Gefahren zu unterdrücken, wenn Schaden auftritt. Wir erlauben ihnen nicht, Wissenschaft und gesunden Menschenverstand ignorieren. Und wir verlangen, dass, wenn Probleme auftreten, die Firmen und ihre Leiter dem Kongress und der Öffentlichkeit verantwortlich sind.
Diese Anhörung kennzeichnet den Anfang eines neuen Verhältnisses zwischen Kongress und den Tabakfirmen. Die alten Richtlinien sind "out". Die Standards, die auf jede andere Firma zutreffen, sind "in". Wir freuen uns, heute morgen die Aussagen zu hören und anzufangen, mit diesen Firmen daran zu arbeiten, die außerordentliche Bedrohung des öffentlichen Gesundheitswesens zu verringern, die ihr Produkt aufwirft.
Ein altes Sprichwort sagt "auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt." Heute tun wir diesen ersten Schritt, und es werden noch viele folgen, da wir es hier mit dem ernstesten Gesundheitsproblem unseres Landes zu tun haben.

Meine Herren, wir begrüßen Sie zu unserer Anhörung heute. Dort ist eine blaue Schrift auf dem Zeugentisch, die Sie über die Begrenzungen der Macht dieses Unterausschusses und über den Umfang Ihrer Rechte während Ihres Auftritts heute informiert. Es ist - ich bin sicher - Ihnen völlig klar, dass Ihnen erlaubt ist, durch Ratgeber vertreten zu werden oder von den Beratern während Ihres Auftritts hier heute beraten zu werden.
   
    "Bei einer früheren Anhörung schworen die Chefs der größten Tabakriesen Amerikas, dass Zigaretten keine süchtigmachenden Stoffe enthielten."
Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 19.4.1997

Legen Sie oder die, die gebeten wurden, Sie zu begleiten, Einspruch dagegen ein, vor diesem Unterausschuß unter Eid aufzutreten? Wenn nicht, möchte ich, daß Sie und die, die außerdem mit Ihnen bezeugen werden, sich zu erheben.
Heben Sie Ihre rechte Hand. Schwören Sie, bei den Aussagen, die Sie machen werden, die Wahrheit, die vollständige Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu sagen?

Die Zeugen: Ich schwöre.

Waxman: Betrachten Sie sich bitte als unter Eid stehend.



William Campbell (Philip Morris): Vom Rauchen wird man weder berauscht noch betrunken. Niemand hat je festgestellt, dass Raucher nicht normal reagieren. Rauchen beeinträchtigt nicht die Urteilskraft, und man kann nicht wegen Fahrens unter Einfluss von Zigarettengenuss verhaftet werden. Unsere Kunden rauchen aus vielen Gründen. Raucher sind keine Drogenkonsumenten oder Drogensüchtige, und wir akzeptieren es nicht, als solche bezeichnet zu werden, denn - jawohl, Herr Vorsitzender - ich bin einer der 50 Millionen Raucher in diesem Land.

James Johnston (Reynolds): Guten Morgen, Herr Vorsitzender! Liebe Mitglieder des Unterausschusses! Ich bin Jim Johnston, Leiter und Vorstandsvorsitzender des Reynolds Tabakkonzerns. Ich bin stolz darauf, dass ich heute hier sprechen darf für die 45 Millionen Erwachsenen, die sich zum Rauchen entschlossen haben, die Pflanzer, Händler und die anderen 2,3 Millionen Amerikaner, die zur Tabakindustrie gehören.
Während der letzen Jahre gab es zahlreiche Versuche, die amerikanischen Öffentlichkeit davon zu überzeugen, Zigaretten machen süchtig, und einige Staatsbeamte sind sogar so weit gegangen, Zigaretten auf die gleiche Stufe wie Kokain und Heroin zu stellen. Man muss kein ausgebildeter Wissenschaftler zu sein, um zu sehen, dass das nicht wahr ist. Alles, was man tun muss, ist, zwei einfache Fragen ehrlich zu beantworten. Erstens: würden Sie lieber an Bord eines Flugzeugs gehen, dessen Pilot gerade eine Zigaretten raucht oder mit einem Pilot, der gerade ein paar Biere getrunken, Kokain geschnupft, Heroin geschossen oder ein paar Pillen geschluckt hat? Zweitens: wenn Zigaretten süchtig machen würden, hätten dann fast 43 Millionen Amerikaner das Rauchen einstellen können, fast alle von ihnen allein ohne jede Hilfe von außen? Die Antworten sind offensichtlich, und das ist genau mein Punkt. Zigaretten sind ganz klar nicht in der selben Klasse wie süchtigmachende, bewusstseinsverändernde Drogen wie Heroin und Kokain. Ich gebe zu, bei einigen Leuten ist Zigarettenrauchen gewohnheitsformend, auf die gleiche Weise wie andere erfreuliche Aktivitäten wie Fernsehen, seine Lieblingsspeise essen, wobei man sich manchmal überisst, oder Kaffetrinken gewohnheitsformend sein können. Und jawohl, manche Raucher finden es schwierig, aufzuhören. Aber es gibt nichts beim Zigarettenrauchen, das eine Person daran hindert, klar zu denken und vernünftige Entscheidungen zu treffen, einschließlich der Entscheidung, aufzuören.
Der Ruf der Anti-Raucher-Industrie nach einer rauchfreien Gesellschaft im Jahr 2000 ist der kaum verschleierte Versuch, die Prohibition wieder einzuführen. In den Augen der Anti-Raucher-Industrie können wir nichts richtig machen. Außer wir entlassen unsere Angestellten und geben unser Geschäft auf. Ich möchte Ihnen auch sagen, worum es in Wirklichkeit geht. In Wahrheit geht es doch darum: sollen Zigaretten verboten werden?
Die amerikanische Öffentlichkeit lehnt die Prohibition aus vollem Herzen ab, egal ob sie durch die Vordertür kommt oder sich durch die Hintertür schleicht, also sollten uns klar sein, dass auch Prohibition durch die Hintertür Prohibition ist. Die Steuern zu erhöhen, um Raucher zum Aufhören zu zwingen, ist Prohibition durch die Hintertür. Das Verbannen des Rauchens von allen öffentlichen Plätzen, drinnen und draußen, einschließlich Parks, Arbeitsplätze und Stadien, um Raucher weiter zu brandmarken, ist Prohibition durch die Hintertür. Das Verbot von Werbung, sodass neue oder bessere Produkte nicht effektiv mitgeteilt und eingeführt werden können, ist Zensur und Prohibition durch die Hintertür. Die Hersteller zu zwingen, Produkte herzustellen, die Raucher unbefriedigend oder unakzeptabel finden, ist Prohibition durch die Hintertür. Der Angriff auf jeden Versuch der Industrie, auf die Belange der Öffentlichkeit und der Raucher zu antworten, ist Prohibition durch die Hintertür. Und zu fordern, dass die FDA [Food & Drug Administration Anm. Webmaster] Zigaretten wie Drogen regulieren solle, was Zigaretten effektiv vom Markt verbannen würde, ist gaz klar Prohibition durch die Hintertür.
Wenn irgend ein Mitglied dieses Unterausschusses wirklich glaubt, dass Zigaretten zu gefährlich sind, um verkauft zu werden, dann stehen Sie auf. Stimmen Sie für die Prohibition, und seien Sie auf die Konsequenzen vorbereitet. Aber niemand sollte versuchen, die Hintertür zu benutzen, um die Prohibition zu erzwingen, indem er sagt, Zigaretten seien Drogen, weil sie Tabak enthalten, das Nikotin enthält.

Edward Horrigan (Ligett Group): Einige Anti-Tabak-Fanatiker wollen das amerikanische Volk glauben machen, dass in unseren Fabriken an jedem Fließband ein Herr mit einem Topf Nikotin steht und unsere Produkte damit besprengt, um sicherzustellen, dass genügend Nikotin darin enthalten ist, um die Raucher zu verführen oder süchtig zu machen. Das tun wir nicht, und ich habe auch nie gehört, dass das getan wird.


Waxman: Nun, ich möchte, dass Sie wissen, dass alle meine Kollegen dieses Unterausschusses Ihre Anwesenheit anerkennen. Ihre Teilnahme an den weiteren Untersuchungen des Unterausschusses ist unentbehrlich. Dieses wird allerdings kein einfacher Tag werden.
Wenn wir von wissenschaftlichen Diskussionen hören, redet ein Experte gegen den anderen. Aber lassen Sie mich Ihnen einige Dinge sagen, die wir aus eigener persönlicher Erfahrung wissen. Ich war ein Raucher, und ich weiß, wie süchtig ich war, zu rauchen. Ich weiß, wie hart es war, aufzuhören, jedes Mal, wenn ich versuchte, aufzuhören. Und ich musste es diverse Male tun, bevor ich erfolgreich war. Also: aus meiner eigenen Erfahrung und von allen Menschen, die ich kenne und mit denen ich gesprochen habe, klingt Ihre allgemeine Erklärung, Zigarettenrauchen macht nicht süchtig, nicht gerade wahr.
Mr. Johnston, ich möchte mit Ihrer Aussage beginnen. Sie und Ihre Kollegen scheinen fast fanatisch darauf zu beharren, dass Ihr Produkt ein Produkt wie jedes andere sei. Heute morgen haben Sie sowohl schriftlich als auch mündlich Zigaretten mit Kaffee, Tee, Zucker, warmer Milch, Käse, Schokolade und Candies verglichen. Sie und ich wissen, dass Candies keinen einzige Amerikaner im Jahr töten. Sie gehören vielleicht nicht zu einer Gesundheitsdiät, aber sie töten nicht. Der Unterschied zwischen Zigaretten und Candies und den anderen Produkten ist der Tod. Der Surgeon General [der höchste amerikanische Gesundheitsbeamte Anm. Webmaster] und die "American Medical Association" schätzen, dass pro Jahr 400.000 Raucher durch Zigaretten getötet werden. Abgesehen von Ihrer Behauptung, dass die Leute dieses Risiko freiwillig eingehen, halten Sie diese Schätzung für richtig?

Johnston: Ob ich diese Schätzung für richtig halte? Ich habe heute von diesem Ausschuss drei oder vier unterschiedliche Zahlen gehört.

Waxman: Wenn Sie diese Zahl nicht akzeptieren, dann sagen Sie uns eine Zahl. Wie viele Raucher sterben jedes Jahr am Rauchen?

Johnston: Ich weiß nicht, wie viele es sind. Es ist eine Zahl aus dem Computer.

Waxman: Glauben Sie dem Surgeon General nicht? Halten Sie die Schätzung des Surgeon General für richtig, dass jährlich über 400.000 Raucher sterben, ja oder nein?

Johnston: Nein.

Waxman: Wie können Sie als Vorsitzender einer Gesellschaft, die ein Produkt herstellt, das beschuldigt wird, so viele Menschen zu töten, diese Information nicht wissen? Wie kann das sein?

Johnston: Ich sage doch, die Zahl wurde von einem Computer erzeugt, und sie beruht auf zwei wichtigen Annahmen. Die erste, dass tatsächlich jeder, der raucht und stirbt, wegen des Rauchens stirbt, es sei denn, er wurde von einem Bus überfahren. Und die zweite: das Modell erlaubt es, dass die Leute einmal, zweimal, dreimal, viermal sterben. Ich weiß nicht, wie das geschehen kann, aber das Modell macht es so.

Waxman: Nun, ich bin beeindruckt von der überwältigenden wissenschaftlichen Übereinstimmung über die Gefahren des Rauchens. Die Öffentliche Gesundheitsfürsorge der USA, der Surgeon General, die WHO, das Nationale Krebs-Institut, die "American Medical Association" - ich denke, Sie bezeichnen alle diese Gruppen als Anti-Tabak-Industrie. Aber sie alle sagen, es ist gefährlich. Die Experten sind sich auch darüber einig, dass Rauchen Herzkrankheiten verursacht. Stimmen Sie zu, dass Rauchen Herzkrankheiten verursacht?

Johnston: Mag sein.

Waxman: OK. Alle stimmen überein, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht. Stimmen Sie zu?

Johnston: Mag sein.

Waxman: Wissen Sie, ob dies stimmt?

Johnston: Ich weiß es nicht.

Waxman: Warum nicht?

Johnston: Weil alle von diesen Daten statistisch erzeugt sind. Sie sind epidemiologisch und nicht empirisch. Es hat keine Laborstudien gegeben, die diese Statistiken bestätigen konnten.

Waxman: Mein Großvater, der sein ganzes Leben geraucht hatte, starb an Lungenkrebs. Denken Sie, dass der Lungenkrebs durch Rauchen verursacht wurde?

Johnston: Ich weiß nicht, Herr Vorsitzender.

Waxman: Die Medizin-Experten stimmen überein, dass Rauchen Lungenemphysem verursacht. Stimmen Sie zu?

Johnston: Möglicherweise.

Waxman: Sie stimmen überein, dass Rauchen Blasenkrebs verursacht, Schlaganfall und niedrige Geburtsraten. Stimmen Sie zu?

Johnston: Möglicherweise.

Waxman: Mr. Tisch, ich möchte mich für einen Augenblick an Sie wenden. Sie wurden letztes Jahr in einer Verhandlung gefragt, ob das Rauchen von Zigaretten Krebs verursacht. Ihre Antwort war "ich glaube, nein." Stehen Sie heute noch zu dieser Antwort?

Andrew H. Tisch (Lorillard Tobacco Compnany): Ja, Sir.

Waxman: Ist Ihnen klar, wie isoliert Sie mit dieser Ansicht dastehen?

Tisch: Ja, Sir.

Waxman: Sie sind Hersteller eines Produktes, das die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler als krebserregend ansieht. Wissen Sie das nicht? Wollen Sie das nicht überprüfen?

Tisch: Doch, ja, Sir.

Waxman: Was haben Sie unternommen, um Ihr Interesse zu verfolgen?

Tisch: Wir... wir haben uns die Daten angesehen, aber die beruhen alle auf Statistiken, und das hat mich nicht davon überzeugt, dass Rauchen tödlich ist.

Waxman: Mr. Campbell, Sie haben ebenfalls unter Eid zu Protokoll gegeben: "Meines Wissens ist nicht bewiesen, dass Zigarettenrauchen Krebs verursacht." Dies ist eine ziemlich passive und verwirrende Einstellung, besonders im Licht der übereinstimmenden Meinungen, nicht nur einiger weniger, sondern aller der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Möchten Sie überhaupt überzeugt werden, und auf welchen Beweis warten Sie noch?

Campbell: Ja, ich könnte überzeugt werden. Wir wissen im Augenblick nicht, was Krebs überhaupt erzeugt, und so denke ich, dass wir herausfinden müssen, was Krebs erzeugt, und vielleicht finden wir Zusammenhänge heraus, die noch überprüft werden müssen.

Waxman: Nun, wissen Sie, ich muss sagen, das ist eine ziemlich passive Einstellung. Meinen Sie nicht, dass Sie eine Verpflichtung haben, die gleiche Verpflichtung, die jede andere Gesellschaft für Verbraucher hat, zu untersuchen, ob Sie Schaden verursachen und Schritte zu untenehmen, den Schaden zu verringern? Sie übernehmen diese Verantwortung nicht, und es ist klar, dass Ihre Sicht über den Einfluss von Zigaretten auf die Gesundheit nicht mit den überwältigenden wissenschaftlichen Belegen übereinstimmt. Wenn alle Mediziner, die nicht für Sie arbeiten, sagen, dass Rauchen Krebs verursacht, was brauchen Sie noch mehr, um zu verstehen, dass dies die Tatsache ist, und dies zu akzeptieren und dann zu versuchen, konstruktiv daran zu arbeiten, ob man sehen kann, diese schreckliche Tragödie für so viele Menschen zu vermeiden?

Campbell: Gibt es eine Frage, Sir?

Waxman: Das ist eine Frage.

Campbell: Es tut mir leid, es war zu lang für mich, um - -

Waxman: Nun, ich denke, der Punkt, auf den ich hinweise, ist der, dass alle von Ihnen die Verantwortung haben, nicht einfach "ich weiß nicht" zu sagen, wenn doch das überwältigende Gewicht von wissenschaftlichen Aussagen gegen Sie ist. Ich denke, Sie haben eine Verpflichtung, zu wissen.


Ron Wyden (ebenfalls Mitglied des Unterausschusses): Lassen Sie meine Befragung mit dem Thema beginnen, ob Nikotin süchtig macht oder nicht. Darf ich Sie zunächst der Reihe nach fragen, ob jeder von Ihnen der Ansicht ist, dass Nikotin nicht süchtig macht. Ich habe es eigentlich von Ihnen allen erwähnt gehört. Einfach ja oder nein. Glauben Sie, dass Nikotin nicht süchtig macht?

Campbell: Ich glaube, Nikotin macht nicht süchtig, ja.

Wyden: Mr. Johnston?

Johnston: Meine Herren, Zigaretten und Nikotin entsprechen ganz klar nicht den klassischen Definitionen von Sucht. Es gibt keinen Rausch.

Wyden: Wir werden dies als "nein" ansehen und - ich wiederhole - die Zeit ist knapp. Wenn Sie einfach - - Ich denke, jeder von Ihnen glaubt, dass Nikotin nicht süchtig macht. Wir möchten das nur für das Protokoll haben.

Joseph Taddeo (U.S. Tobacco Company): Ich glaube nicht, dass Nikotin oder unsere Produkte süchtig machen.

Tisch: Ich glaube, dass Nikotin nicht süchtig macht.

Horrigan: Ich glaube, dass Nikotin nicht süchtig macht.

Thomas E. Sandefur (Brown and Williamson Tobacco Corp.): Ich glaube, dass Nikotin nicht süchtig macht.

Donald S. Johnston (American Tobacco Company): Und ich glaube ebenfalls, dass Nikotin nicht süchtig macht.

Wyden: Alles klar.
"Nikotin macht nicht süchtig" "Nikotin macht nicht süchtig" "Nikotin macht nicht süchtig"


Michael Synar (ebenfalls Mitglied des Unterausschusses): Mr. Johnston, 1.147 Menschen sterben täglich an Zigaretten. Die Lücke, die dadurch entsteht, muss wieder mit Kundschaft aufgefüllt werden. Sie behaupten, dass Sie sich nicht an Kinder wenden. Ist das richtig?

James Johnston: Wir bieten Kindern nichts an und werden es auch nicht tun.

Synar: Danke, Mr. Johnston. Nun... Mr. Johnston, auf eine frühere Frage haben Sie geantwortet, Ziel der Werbekampagne ist es, die Leute dazu zu bringen, die Marke zu wechseln.

Johnston: Das ist das einzige Ziel.

Synar: Ich finde das faszinierend. Sie alle geben ungefähr 6 Milliarden Dollar pro Jahr für die Werbung aus. Von 50 Millionen Rauchern wechseln nur 5 Prozent die Marke. Das sind 2,5 Millionen pro Jahr. Also geben Sie ungefähr 1.840 Dollar pro Person aus, um sie dazu zu bringen, die Marke zu wechseln.

Leider hört an dieser Stelle die Szene in dem Video auf, und ich konnte hiervon auch noch keine Original-Quelle finden. Webmaster


James Johnston: Meine Mutter hat Diabetis. Wir haben stundenlang über Stoffe gesprochen, die nicht schädlich sind. Zucker wird meine Mutter vielleicht töten. Ich habe mit ihr gesprochen, sie angefleht, keinen Zucker zu essen. Aber letzlich ist es ihre Entscheidung. Sie kennt die Gefahr bei Diabetis. Sie wird von ihrer Familie immer wieder ermutigt, aber es ist ihre Entscheidung.

John Bryant (ebenfalls Mitglied des Unterausschusses): Ich würde sagen, kein medizinischer Fachmann würde Ihrem Vergleich von Zucker und Nikotin zustimmen. Es gibt einen Stapel Bücher, die belegen, dass Sie Unrecht haben. Dann halten Sie die Schick-Klinik [eine Entwöhnungsklinik Anm. Webmaster] und die Leute, die Nikotinpflaster verkaufen, um den Menschen zu helfen, sich von dieser Sucht zu befreien, also für Betrüger?

Johnston: Nein. Aber dass Sie mir sagen, dass das Leben meiner Mutter nicht auf dem Spiel steht, ist auch falsch.

Bryant: Niemand hat gehört, dass ich das gesagt habe. Sie weichen meiner Frage aus. Arbeiten Schick und Leute, die mit medizinisch erprobten Mitteln versuchen, Menschen von Ihren Produkten wegzubekommen, betrügerisch?

Johnston: Für... für manche Raucher mag es richtig sein. Die Erfolgsquote liegt, soviel ich gehört habe, bei Entwöhnungskliniken, Nikotinpflaster, Nikotinkaugummis usw. - und das ist jetzt eine Spekulation und nicht unbedingt eine Tatsache - bei ungefähr 25 Prozent. Es ist für manche Menschen also eine Hilfe bei ihrer Entscheidung.

Bryant: Aber jeder von ihnen ist süchtig.

Johnston: Die Kliniken sagen jedem, dass es ihm nur dann gelingen wird, aufzuhören, wenn er auch wirklich dazu entschlossen ist.

Bryant: Stimmen Sie zu, dass diese 25 Prozent nikotinsüchtig sind?

Johnston: Wie bitte?

Bryant: 25 Prozent der Menschen wird in diesen Kliniken geholfen. Sind diese Menschen nikotinsüchtig?

Johnston: Nein, Sir.
                                               
In der Falle

Bryant: Was bewirkt dann ein Nikotinpflaster?

Johnston: - - - - w... was ist die - -?

Bryant: ... wenn sie nicht süchtig sind?

Johnston: - - - - was ist... tut mir leid, ich - -

Bryant: Wenn sie durch ein Nikotin-Zufuhrsystem entwöhnt werden, wie können Sie dann sagen, Nikotin spiele beim Rauchenabgewöhnen keine Rolle?

Johnston: Eh - - - N...Nikotin macht glücklich! Es sorgt für G...Genuss!

Leider hört an dieser Stelle die Szene in dem Video auf, und ich konnte hiervon auch noch keine Original-Quelle finden. Webmaster