Thesen und Antithesen zu den Rauchverboten
1.) Der Staat gängelt die Raucher
Falsch. Der Wunsch nach Rauchverboten
kommt nicht von "oben", sondern von "unten"!
Forderungen nach Schutz vor Passivrauch gibt es seit langem. Schon 1974 wurden die
ersten Nichtraucher-Initiativen gegründet, und mit der Zeit wurde der Ruf nach einem
gesetzlich verankerten Nichtraucherschutz immer lauter. (Dazu braucht man übrigens kein
verbiesterter Gesundheitsapostel zu sein, eine normal funktionierende Nase
genügt völlig.) Anfang 1998 glaube man sich endlich am Ziel, aber das mit großen Hoffnungen
erwartete Nichtraucherschutzgesetz wurde am 5.2.1998 in einer turbulenten Bundestagsdebatte
abgelehnt. Die Zeit war wohl einfach noch nicht reif, ein zweiter Anlauf wurde notwendig.
Die aktuellen Gesetze zum Nichtraucherschutz sind also keine pure Laune der Politiker
und keine sinnlose Regulierungswut, sondern die Volksvertreter haben endlich dem langgehegten
Wunsch einer breiten Bevölkerungsschicht entsprochen!
Richtig: Einziger Sinn und Zweck der Rauchverbote in der
Gastronomie ist der Schutz von Nichtrauchern vor Belästigungen und Gefahren durch Tabakrauch.
Wer diesen wichtigen Zusammenhang aus den Augen verliert und die Rauchverbote davon isoliert
diskutiert, handelt entweder dumm oder böswillig.
In Deutschland gibt es keinerlei Konsumverbote. Das Betäubungsmittelgesetz regelt nur
Besitz, Handel und Herstellung von harten Drogen, aber nicht den Konsum. Der Konsum sämtlicher
Drogen ist grundsätzlich legal. Gleiches gilt auch für die so genannten Rauchverbote. Sie
sind keine Konsumverbote, sondern Luftverschmutzungsverbote.
Im Gegensatz zu den Rauchverboten gibt es andere Gesetze, deren Zweck es wirklich ist,
mündige Bürger vor sich selbst zu schützen und die man daher mit entsprechender Einstellung
als Gängelung betrachten könnte. Doch welcher Politiker, der sich jetzt vollmundig-populistisch
mit der Abschaffung von Gängeleien zu profilieren versucht, würde es wagen, zum Beispiel die
Anschnallpflicht im Auto in Frage zu stellen?
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2.) Rauchverbote gleichen der Prohibition
Falsch. Während in der Prohibition das Trinken von Alkohol generell verboten war, ist das Rauchen
an sich durch die so genannten Rauchverbote ja überhaupt nicht verboten. Es wird lediglich
geregelt, an welchen Orten es erlaubt ist, belästigende und gesundheitsschädliche Stoffe in die Luft zu bringen
und an welchen Orten nicht. Die Rauchverbote sagen nicht "du darfst nicht rauchen", sondern sie
sagen "begib dich zum Rauchen an einen dafür geeigneten Ort".
Im Grunde genommen sieht die Sache genau so aus wie bei den Gesetzen, die das Verrichten der Notdurft regeln.
Beispielsweise steht im Ortsgesetz über die öffentliche Ordnung von Bremen: "Es ist untersagt, [...] auf der Straße
oder der Öffentlichkeit zugänglichen öffentlichen Flächen zu urinieren oder seine Notdurft zu verrichten."
Dies ist selbstverständlich kein Verbot des Urinierens – das Verrichten der Notdurft gehört ja schließlich
zu den grundlegendsten Bedürfnissen jedes Lebewesens von Geburt an. Dieses Gesetz regelt lediglich, an welchen
Orten das Urinieren erlaubt ist und an welchen Orten nicht.
Das Grundgesetz garantiert die Freiheit jedes Einzelnen, zu tun und zu lassen, was er will, solange er keine
anderen Menschen belästigt oder schädigt. Aus diesem Grunde wird beispielsweise im Betäubungsmittelgesetz zwar
der Handel und der Besitz von Drogen geregelt, aber der Konsum selbst wird nicht verboten. Man darf sich
hemmumgslos betrinken, solange man nicht Auto fährt, und man darf nach Herzenslust rauchen, solange keine
anderen Menschen den Qualm einatmen müssen. Nichtraucherschutz ist kein Tabakkonsumverbot!
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3.) Rauchverbote diskriminieren Raucher
Falsch. Wie oben erläutert, verbieten die Rauchverbote nichts weiter, als belästigende
und gesundheitsschädliche Stoffe in die Luft zu bringen. Dazu mal ein kleines Gedankenspiel:
Auf dem Boden vor einer Kneipe liegt eine noch brennende Kippe. Ein Nichtraucher hebt sie
auf, geht in die Kneipe hinein und lässt sie dort weiter vor sich hin glimmen, bis der Tabak
verbraucht ist und die Glut erlischt.
Wäre so etwas erlaubt? Sicherlich nicht! Dieses Beispiel macht also deutlich, dass die Rauchverbote
sich überhaupt nicht gegen eine bestimme Personengruppe richten. Daraus folgt,
dass die Rauchverbote überhaupt niemanden diskriminieren können, weil sie für alle
Menschen gelten, Raucher wie Nichtraucher.
Weiterhin darf man nicht vergessen, dass es schon seit langer Zeit Rauchverbote gibt, zum Beispiel
in Museen
in Kaufhäusern
in Supermärkten
in Bibliotheken
an Tankstellen
und kein einziger Raucher hat sich jemals diskriminiert gefühlt, weil er in
einem Museum oder beim Einkaufen nicht rauchen durfte. Aber nun, wo diese längst etablierten
und unangefochtenen Rauchverbote auf die Gastronomie ausgeweitet wurden, soll plötzlich alles anders
sein und eine Diskriminierung stattfinden? Unlogisch und lächerlich...
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4.) Rauchverbote grenzen Raucher aus
Falsch. Auch wenn die gelben Linien auf den Bahnhöfen und die Schilder mit
der Aufschrift "Raucherzone" nur allzu gern missbraucht werden, um falsche Assoziationen mit
Apartheid oder Schlimmerem zu wecken – es findet keine Ausgrenzung statt. Jeder Mensch
darf sich dort aufhalten, wo er möchte. Nichtraucher dürfen die markierte Fläche betreten,
wenn sie den Tabakqualm zu erdulden bereit sind, und keinem Raucher wird es verwehrt, sich
außerhalb der gelben Linien aufzuhalten, solange er nicht raucht. Die Bezeichnung "Raucherzone"
ist insofern nicht korrekt, und die englische Übersetzung "smoking area" zeigt viel deutlicher,
worum es geht: "Zone zum Rauchen", also nicht für eine bestimmte Personengruppe, sondern für
eine bestimmte Tätigkeit. Daher kann von einer Ausgrenzung keine Rede sein.
Daran ändern auch solche niederträchtigen Aktionen wie die mit dem
Judenstern nicht das geringste. Zwischen Juden und Rauchern gibt es viele
entscheidende Unterschiede:
- Die Juden wurden nicht wegen einer bestimmten Tätigkeit verfolgt (die sie auch hätten
bleiben lassen können), sondern einfach nur weil sie Juden waren
- Die Juden hatten es sich nicht ausgesucht, ob sie Juden sein wollten. Sie waren Juden
von Geburt an.
- Die Juden konnten nichts daran ändern, dass sie Juden waren
In all diesen Punkten sind Raucher eindeutig im Vorteil. Jeder derartige Vergleich
kann deshalb nur die Juden diskriminieren und ist daher strikt abzulehnen.
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5.) Rauchverbote schränken die Freiheit ein
Stimmt – na und? Ich darf den Motor meines Autos nicht sinnlos laufen lassen,
ich darf im Supermarkt nicht rauchen, ich darf nicht nackt durch die Stadt laufen, ich darf nicht
grundlos hupen, ich darf im Restaurant nicht rauchen, ich darf nicht jeden Tag Gartenabfälle verbrennen
oder auf dem Balkon grillen, ich darf um Mitternacht keine laute Musik machen usw. usf.
All diese Verbote regeln das störungsfreie Zusammenleben der Menschen. All diese Verbote schränken
meine Freiheit ein. Und all diese Verbote sind gleich. Da kann man nicht irgend ein Verbot herauspicken
und behaupten, es würde die Freiheit stärker einschränken als die anderen Verbote.
Wer Rauchverbote missachtet, ist weder ein Held noch ein Freiheitskämpfer. Er ist kein bisschen besser
als einer, der mitten in der Nacht seine Nachbarn mit lauter Musik weckt.
Überhaupt: was ist Freiheit?
Freiheit ist: nach Bangkok oder San Francisco zu fliegen, 11 Stunden non-stop Nichtraucherflug
ohne irgendwelche Probleme hinter sich zu bringen, die Stewardessen zu ignorieren,
wenn sie die zollfreie Ware durch den Gang schieben, ohne Eile auszusteigen und dann seelenruhig an
den verqualmten Glaskästen vorbei zu schlendern – ohne das geringste Verlangen, jetzt endlich
wieder eine rauchen zu dürfen. Von dieser Freiheit können viele leider nur träumen. Besonders
diejenigen in den Glaskästen.
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6.) Rauchverbote reglementieren freie Privatunternehmer
Stimmt – na und? In der Gastronomie wird sowieso sehr viel reglementiert.
Jede Menge Hygienevorschriften, Anzahl und Material der Spülbecken, Anzahl der Toiletten
– um nur einiges zu nennen.
Ja, sogar die Preisgestaltung wird reglementiert. Paragraph 6 des
Gaststättengesetzes
schreibt vor, "mindestens ein alkoholfreies Getränk nicht teurer zu verabreichen als
das billigste alkoholische Getränk in gleicher Menge". Als dieser Paragraph vor etlichen
Jahren eingeführt wurde, gab es da ein Riesengeschrei angesichts der Regulierungswut?
Wurde damals das freie Unternehmertum zu Grabe getragen? Nein, kein bisschen. Und warum
dann jetzt?
A propos "Privatunternehmer":
Ob eine Kneipe öffentlicher Raum ist oder nicht, darüber wird viel gestritten.
Tatsache ist zumindest, dass das englische Wort "pub" eine Abkürzung von "public house"
ist, das bedeutet "öffentliches Haus".
Eigentlich ist die Sache ganz einfach: wahrscheinlich in jeder Kneipe gibt es
eine Tür mit einem Schild "PRIVAT". Hinter dieser Tür befinden sich die Privaträume.
Vor dieser Tür logischerweise nicht. In diesem öffentlichen Raum hat der
Eigentümer seine Gäste und Mitarbeiter vor Gefahren und Belästigungen zu schützen, sei
es Ungeziefer, Schimmel, Bakterien, ungesunde Luft, unzureichend isolierte Stromleitungen,
Lärm und dergleichen.
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7.) Raucher werden rausgeschickt wie kleine Jungen
Falsch. Jeder Gast kann so lange in einer Kneipe sitzen, wie er will.
Niemand kommt zu ihm und sagt "Jetzt warst du lange genug hier drin, nun geh erst mal
raus und rauch eine." Ganz bestimmt nicht. Es ist anders herum:
Raucher werden nicht rausgeschickt, sie werden rausgelockt!
Nicht die Rauchverbote sind schuld, sondern das Nikotin. Die Kippe in der Schachtel flüstert
"es wird Zeit..." Sie lockt die Raucher vor die Tür zum Rauchen.
Entschuldigung: nicht die Raucher, sondern die meisten Raucher.
Es gibt auch Raucher, die rauchen nur drei Zigaretten pro Woche. Andere zünden sich nur
abends mal eine Pfeife an. All diese Raucher sind problemlos in der Lage, viele Stunden
in der Kneipe zu sitzen und einfach nicht zu rauchen. Und niemand schickt sie raus.
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8.) Rauchverbote verursachen Kneipensterben
Falsch. Das einzige Problem an der Sache ist, dass die meisten Raucher
offensichtlich nicht in der Lage sind, mal ein paar Stunden in einer Kneipe zu sitzen,
ohne zu rauchen. An dieser fatalen Tatsache ist nicht nur die Nikotinsucht schuld, sondern
noch weitere Faktoren:
– Die Macht der Gewohnheit. Raucher, die sich das Rauchen abgewöhnen möchten,
klagen oft über Probleme dieser Art: "beim Kaffee habe ich immer eine geraucht, wie kann
ich jetzt ohne Zigarette Kaffee trinken?" oder "wenn ich am Computer sitze, habe ich immer
geraucht, wie soll ich jetzt ohne Zigarette arbeiten?" Und genau so hat sich auch die
Vorstellung in den Köpfen festgesetzt, dass Kneipenbesuch und Rauchen untrennbar
miteinander verknüpft wären.
Diese Verknüpfung gilt es nun zu lösen: Man kann in der
Kneipe sitzen, ohne dabei zu rauchen! Doch, wirklich, man kann!
– Raucher rauchen ungern allein. Was tut man, wenn man ein dringendes Bedürfnis
verspürt? Man steht auf, sagt gar nichts oder maximal "ich muss mal eben...", verschwindet
auf der Toilette, kommt nach ein paar Minuten zurück, setzt sich, und alles ist wie
vorher. Man wurde gar nicht vermisst. Anders jedoch beim Rauchen. Man steht auf und ruft
"Ich gehe eine rauchen, kommt jemand mit?" und schon ist die Hälfte der geselligen Runde
auf den Beinen und verschwindet nach draußen. Klar, dass dann die Stimmung kaputt ist.
Besonders, wenn die Raucher sich draußen "festquatschen" und nicht nach ein paar Minuten
wieder hereinkommen.
Warum ist das so? Das hat Allen Carr in seinem berühmten Buch "Endlich Nichtraucher!" sehr einleuchtend erklärt:
"Jeder Raucher weiß instinktiv, dass es lächerlich ist, gutes Geld für getrocknete,
in einer Papierhülle zusammengerollte Blätter zu bezahlen, sie anzuzünden und dann
krebserregende Teerstoffe in seine Lungen einzuatmen. Raucher können keinen vernünftigen
Grund nennen, warum sie rauchen, aber wenn andere es auch tun, kommen sie sich nicht
ganz so idiotisch vor."
Fazit: Wenn Raucher einfach in der Kneipe sitzen könnten, ohne zu rauchen,
oder wenn sie zum Rauchen ebenso kurz und unauffällig verschwinden würden wie auf die Toilette,
dann wäre das Kneipensterben kein Thema.
Inzwischen ist vielen Wirten klar geworden, dass rauchfreie Luft ihrem Geschäft gut tut.
Die Lockerung des Nichtraucherschutzes in Bayern gestattet es jetzt, einen Raum zum Rauchen
einzurichten, aber die meisten Wirte wollen darauf verzichten, weil sie meinen, das bisherige
Rauchverbot habe sich bewährt.
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9.) Kein Nichtraucher wird zum Kneipenbesuch gezwungen
Doch. Es gibt ja schließlich nicht nur die Besucher.
Auf dem Arbeitsmarkt herrscht eine große Nachfrage nach Arbeitsplätzen, für die keine
Ausbildung notwendig ist, z.B. kellnern oder putzen. Die Nachfrage ist so groß, dass
die Arbeitgeber es sich leisten können, äußerst niedrige Löhne zu zahlen. Läuft jemand
weg, drängeln sich gleich wieder 20 Bewerber auf die freie Stelle.
Wer da einen Arbeitsplatz gefunden hat, darf sich glücklich schätzen. Und er kann
sich ganz gewiss nicht die Arbeitsbedingungen aussuchen. Vor allem nicht in der Gastronomie,
denn der Paragraph 5 der Verordnung über Arbeitsstätten, der den Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz
regelt, klammert Arbeitsstätten mit Publikumsverkehr leider immer noch aus.
Na klar: kein Nichtraucher wird wirklich gezwungen, in einer verräucherten Kneipe zu
kellnern - er kann ja schließlich auch von Hartz IV "leben". Aber das hält ja wohl
hoffentlich niemand für eine echte Alternative.
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10.) Eines Tages verbieten sie auch noch das Lachen
Absoluter Quatsch. Denn:
1.) Die Rauchverbote verbieten das Rauchen ja gar nicht, sie regeln lediglich
die Örtlichkeiten, wo man rauchen darf und wo nicht.
2.) Es geht gar nicht darum, dass nicht geraucht wird, sondern es geht allein
um den Schutz vor Passivrauch. Das Rauchen ist so weit verbreitet, dass man es nicht
verbieten kann. Ein echtes Rauchverbot würde ebenso scheitern wie die Prohibition.
Rauchverbote sind keine Tabak-Konsumverbote!
Das einzige, was wir tun können: unsere Kinder so erziehen, dass sie gar kein
Interesse entwickeln, mit dem Rauchen anzufangen. Dann hat sich das ganze Problem
in ein paar Generationen von selbst erledigt.
3.) Nichtraucher lachen auch. Sie genießen das Leben ebenso wie Raucher
und haben ihren Spaß. Das Fatale am Nikotin wie an jeder Droge ist, dass der Entzug
negative Gefühle wie Gereiztheit, schlechte Laune und Depressionen hervorruft. Deshalb
glauben die meisten Raucher, ein Leben ohne Nikotin wäre schrecklich und es gäbe nichts
mehr zu lachen. Nichts ist falscher als das!
In eine ähnliche Richtung geht auch "als nächstes kommen die Dicken dran". Wer so etwas
sagt, zeigt nur, dass er überhaupt nichts kapiert hat. Oder geht von den Dicken irgendeine
Gefahr aus, vor der Dünne geschützt werden müssen?
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11.) Die 3300 Toten durch Passivrauchen sind völlig übertrieben
Irrelevant. Dem Deutschen Krebsforschungszentrum wird vorgeworfen,
in seiner Publikation über die
Gefahren des Passivrauchens viel zu hohe Zahlen präsentiert zu haben.
Doch welche Bedeutung haben diese Zahlen? Gibt es etwa einen Grenzwert?
Kann man sagen: "Wenn wir so und so viele Tote durch Passivrauch haben, dann muss dringend
etwas getan werden, und wenn wir unter dieser Zahl bleiben, dann ist das ein Kollateralschaden,
der hingenommen werden muss"? Ganz bestimmt nicht. Schon ein einziger Toter wäre zu viel.
Die genaue Anzahl der Passivrauchtoten ist unwichtig. Es wird
viel zu viel Wind darum gemacht. Ob die Zahl höher ist oder niedriger, es würde nichts am
Bedarf von gesetzlichen Regelungen ändern.
Im Grunde genommen ist sogar die Gesundheitsfrage irrelevant.
Betrachten wir zum Beispiel mal die Nachtruhe. Sie ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit,
und zwar schon seit langer Zeit, obwohl konkrete Zusammenhänge zwischen gestörtem Schlaf
und bestimmten Krankheiten erst seit wenigen Jahren bekannt sind. Diese Zusammenhänge sind
nur Ergebnisse aus Versuchslabors – weit entfernt ist man davon, die Menge von
durch Ruhestörung erkrankten Menschen beziffern zu können. Ob überhaupt und wie viele
Menschen an den Folgen gestörter Nachtruhe jedes Jahr sterben, ist völlig unbekannt.
Und trotzdem ist die Nachtruhe gesetzlich festgeschrieben wie zum Beispiel im
Landes-Immissionsschutzgesetz Berlin Paragraph 3. Diese Tatsache zeigt ganz klar, dass
es gar keiner Gefährdung von Leib und Leben bedarf:
Schon eine bloße Belästigung genügt als Grundlage für Schutzgesetze,
und damit sind auch die Nichtraucherschutzgesetze bereits hinreichend begründet.
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12.) Verschwörungstheorien
Es gibt eine ganze Reihe von Verschwörungstheorien, z.B. "der Staat will nur von irgend
etwas ablenken" oder auch "der Staat will die Nichtraucher gegen die Raucher aufhetzen"
oder ähnliches. All dies zeigt ein erschreckendes Maß an Verständnislosigkeit den Rauchverboten und
damit dem Nichtraucherschutz gegenüber, dass man sich derartige Gründe ausdenken muss.
Dann kommen auch noch Sprüche wie "Raucher und Nichtraucher haben doch jahrzehntelang friedlich
zusammengelebt" – ja, äußerlich friedlich, aber mit der Faust in der Tasche! Man glaubte,
brennende Augen und stinkende Kleidung stillschweigend erdulden zu müssen, um nicht als
intolerante Spaßbremse stigmatisiert zu werden.
Falsch. All diese Verschwörungstheorien werden ganz leicht widerlegt,
wenn man sich klar macht, was schon oben unter Punkt 1 steht:
Der Wunsch nach Rauchverboten kommt nicht von "oben", sondern von "unten"!
Sehr beliebt ist auch "die Pharma-Industrie propagiert Rauchverbote in der Hoffnung,
dass dadurch mehr Raucher motiviert werden, sich das Rauchen abzugewöhnen und dann
die teuren Entwöhnungshilfen kaufen." Natürlich auch völliger Unsinn. Entwöhnungshilfen
wie Nikotinkaugummi oder -pflaster werden nur kurze Zeit genommen: entweder sie wirken und
werden dann nicht mehr gebraucht, oder sie wirken nicht, dann nimmt man sie auch nicht
länger und schaut sich nach etwas Besserem um. Und selbst wenn man Entwöhnungshilfen
jahrelang nehmen sollte: sie sind auf alle Fälle preiswerter und gesünder als Kippen.
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