Alles über das Rauchen Warnhinweise Inhaltsstoffe des Rauches
Rauch enthält Benzol,
Nitrosamine, Formaldehyd
und Blausäure.

Inhalt: Qualitative Übersicht über die Inhaltsstoffe des Tabakrauchs
Quantität verschiedener Inhaltsstoffe des Tabakrauchs
Sonstige quantitative und qualitative Angaben
Warum Tabakrauch radioaktiv ist

Qualitative Übersicht über die Inhaltsstoffe des Tabakrauchs

Die nachfolgenden Aufzählungen sind sehr unvollständig. Ebenso ist die Einteilung in Kategorien teilweise veraltet, da meine Quellen schon älter sind. Es ist damit zu rechnen, dass weitere Stoffe inzwischen als erwiesen kanzerogen gelten.
Die mir zur Zeit bekannten Inhaltsstoffe des Tabakrauchs nach folgenden Kategorien (die Numerierung der Klassen kommt von mir, die Bezeichnungen der Kategorien aus der MAK-Liste):

K1 kanzerogen (erwiesen krebserzeugende Stoffe):

  • 3,4-Benzpyren
  • Dibenzanthrazen
  • Benzofluranthren
  • Dibenzpyren
  • Benzanthrazen
  • Chrysen
  • Dioxine
  • Indenopyren
  • Benzphenanthren
  • Methylbenzopyren
  • Methylchrysen
  • 7H-Dibenzcarbazol
  • N-Nitrosamine
  • N-Nitrosodimethylamin
  • Dimethylnitrosamin
  • Betanaphthylamide
  • 4-Aminobiphenyl (ergänzt vom Webmaster)
  • Dibenzacridin [Initiator]
  • s-Methylcholanthren [Promotor]
  • Furfural [Promotor]
  • Hydrochinon [Promotor]
  • Phenol [Promotor]
  • Kresol [Promotor]
  • Benzol
  • Vinylchlorid
  • Hydrazin
  • Benzo(a)pyren
  • Teer
  • Arsenverbindungen
  • Nickelkomplexe
  • Zinkoxid
  • Polonium-210

K2 kanzerogen-verdächtig (Stoffe mit begründetem Verdacht):
  • Acrolein
  • Formaldehyd
  • Anilin
  • N-Nitrosonornikotin
  • N-Nitrosopyrrolidin
  • N-Dimethylamin
  • N-Dimethylnitrosamin
  • N-Diethylnitrosamin
  • N-Ethyl-N-methylnitrosamin
  • Cadmiumverbindungen
  • Blei

K3 giftig:
  • Acetonitril
  • Pyridin
  • Nikotin
  • Kohlenmonoxid
  • Blausäure
  • Toluol
  • Styrol
  • Ethylbenzol
  • m,p-Xylol
  • o-Xylol
  • Naphthalin

K4 reizend:
  • Acrolein [auch K2]
  • Ammoniak (NH3)
  • Formaldehyd [auch K2]
  • Stickoxide (NOx)

K5 sonstige:
  • Kohlendioxid
  • Stäube

K? (mir unbekannte Wirkung):
  • N-Nitrosoanatabin
  • 4-(N-Methyl-N-nitrosoamino)-1-(3-pyridil)-1-butanon
  • Chinolin

Für die Klasse K2 wird das "Vorsorgeprinzip" angewandt. Dies bedeutet, dass diese Stoffe als Kanzerogene zu behandeln sind und damit unter die selben Regeln fallen wie diejenigen aus Klasse K1.
Qualitativ gesehen, stellt die obige Mischung einen extrem wirkungsvollen Angriff auf den Organismus dar. Die diversen Gifte beschäftigen oder lähmen diverse Entgiftungsmechanismen. Die Reizstoffe setzen die Selbstreinigung der Lunge weitestgehend außer Kraft und erlauben den anderen Schadstoffen tiefes Eindringen und langes Verweilen in der Lunge. Die enorme kanzerogene Potenz des Tabakrauchs erklärt sich aus dem Synergismus zwischen den Tumorinitiatoren (verursachen Noxen, also anfängliche Schädigungen) und den -promotoren (verhindern die Reparatur und fördern die Tumorentwicklung).


Diese Liste ist auch auf der Seite von Jan Schneider zu finden, wobei dort die einzelnen Stoffe noch genauer erklärt sind.

Quellen:

U1: The Lancet, Vol. 336, p865-866, 1990.
U2: Technische Regeln für Gefahrenstoffe Stand 87, herausgegeben von der "Kommision zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft".
U3: Luftverunreinigungen in Innenräumen, Januar 1990
Der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.
U4: Umweltpolitik: "Auswirkungen der Luftverunreinigungen auf die menschliche Gesundheit"
Bericht des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit für die Umweltministerkonferenz, 8.Mai 1987
U5: Umweltbrief: Der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen
"Luftverunreinigungen in Innenräumen"
Kurzfassung des Sondergutachtens, 26. Juni 1987.
Herausgeber: Der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
M3: Deutsche Forschungsgemeinschaft: Passivrauchen am Arbeitsplatz
Senatskommision zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe
Herausgegeben von Prof. D.Henschler
M8: Deutsche Medizinische Wochenschrift 112 (1987), p.1054ff
Tabakrauch: der für den Menschen gefährlichste Schadstoff in der Luft unserer Umwelt
Prof. Dr. Dr. med. h.c. Herbert Remmer
Direktor des Instituts für Toxologie der Universität Tübingen

Anmerkung: Die Quellen U4 und U5 erhält man auf Anfrage beim Bundesgesundheitsministerium oder der Bundeszentrale für politische Bildung zugesandt.

Dieser Artikel erschien erstmals im Usenet:
Newsgroups: de.soc.umwelt
From: maus@ira.uka.de (Thomas Maus)
Subject: Toxikolog. Aspekte des Tabakrauchs
Summary: Eine übersicht über Teile der Giftfracht von Zigaretten
Date: Fri, 28 Aug 1992 16:19:04 GMT