Alles über das Rauchen Warnhinweise Inhaltsstoffe des Rauches
Rauch enthält Benzol,
Nitrosamine, Formaldehyd
und Blausäure.

Inhalt: Qualitative Übersicht über die Inhaltsstoffe des Tabakrauchs
Quantität verschiedener Inhaltsstoffe des Tabakrauchs
Sonstige quantitative und qualitative Angaben
Warum Tabakrauch radioaktiv ist

Sonstige quantitative und qualitative Angaben

Für in Inneräumen gerauchten Zigaretten geht die gesamte Emission entweder in die Innenraumluft oder verteilt sich auf Inventar, Wände, Personen. Bei weitem die meisten Zigaretten werden in Innenräumen geraucht.
Von besonderer Gefährlichkeit sind die aufgeführten Nitrosamine (größer etwa als die der Dioxine).
Noch eine Faustregel von einem Chemiker des Chemischen Untersuchungsamtes Trier über den Verbleib des Hauptstromrauches:
Etwa die Hälfte verbleibt im Raucher (wird absorbiert), die andere Hälfte wird wieder ausgeatmet. In der Kippe einer Filterzigarette finden sich etwa die gleichen Schadstoffmengen wie im Hauptstromrauch. Hiermit ist noch nichts über die Inhalte der Zigarettenasche gesagt.
Eine Simulation (mittels eines Klimaraumes) eines Büros mit 30 m³ Luftvolumen und einer Luftaustauschrate von 15 m³/Stunde ergab bei 10 gerauchten Zigaretten über 8 Stunden Werte, wie sie in Restaurants und Büros (also leicht verrauchten Räumen!) tatsächlich zu messen sind.

Dazu zwei kleine Tabellen:

Schadstoff Erholungsgebiet Industrierevier Restaurants, Büros mit Rauch
Staub [mg/m³ ]0,028-0,0760,142-0,1860,10-0,6
SO2 [mg/m³ ]0,003-0,0250,134-0,1840,02-0,2
NOx [mg/m³ ]0,004-0,01 0,043-0,0550,10-0,5 (MIK = 0,1)
CO [mg/m³ ]0,020-1 1-5 1-12 (MIK = 10)

Für die Stickoxide wird die Maximale-Immissions-Konzentration von 0,1 mg/m³ deutlich überschritten, für Kohlenmonoxid zumindest erreicht.

Kanzerogen Erholungsgebiet Industrierevier Restaurants, Büros mit Rauch
Benzoyren [ng/m³ ]0,4-210-90 1-20
Dimethylnitrosamin [ng/m³ ]n.a. <3 10-100
Formaldehyd [ng/m³ ]n.a. n.a. 500000
Akrolein [ng/m³ ]n.a. n.a. 20000-100000

Viele der Kanzerogene liegen also in der Atemluft in der Regel unter der Messgrenze! Die Nachweisgrenze für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (die meisten der oben erwähnten Kanzerogene) liegt etwa in der Größenordnung 0,01-0,02 pg/m³, also 10-14 g/m³.


Quellen:

U1: The Lancet, Vol. 336, p865-866, 1990.
U2: Technische Regeln für Gefahrenstoffe Stand 87, herausgegeben von der "Kommision zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft".
U3: Luftverunreinigungen in Innenräumen, Januar 1990
Der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.
U4: Umweltpolitik: "Auswirkungen der Luftverunreinigungen auf die menschliche Gesundheit"
Bericht des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit für die Umweltministerkonferenz, 8.Mai 1987
U5: Umweltbrief: Der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen
"Luftverunreinigungen in Innenräumen"
Kurzfassung des Sondergutachtens, 26. Juni 1987.
Herausgeber: Der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
M3: Deutsche Forschungsgemeinschaft: Passivrauchen am Arbeitsplatz
Senatskommision zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe
Herausgegeben von Prof. D.Henschler
M8: Deutsche Medizinische Wochenschrift 112 (1987), p.1054ff
Tabakrauch: der für den Menschen gefährlichste Schadstoff in der Luft unserer Umwelt
Prof. Dr. Dr. med. h.c. Herbert Remmer
Direktor des Instituts für Toxologie der Universität Tübingen

Anmerkung: Die Quellen U4 und U5 erhält man auf Anfrage beim Bundesgesundheitsministerium oder der Bundeszentrale für politische Bildung zugesandt.

Dieser Artikel erschien erstmals im Usenet:
Newsgroups: de.soc.umwelt
From: maus@ira.uka.de (Thomas Maus)
Subject: Toxikolog. Aspekte des Tabakrauchs
Summary: Eine übersicht über Teile der Giftfracht von Zigaretten
Date: Fri, 28 Aug 1992 16:19:04 GMT