Macht ja nichts - leg ich mich halt unters Messer...?
Rauchen geht auf die Haut
Mehr Komplikationen für Raucher nach Schönheitsoperationen
HEIDELBERG (AP). Rauchen schädigt nicht nur die Lunge, sondern auch
die Haut. Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in
Heidelberg konnten US-Wissenschaftler in einer Studie nachweisen, dass
Raucherhaut schneller runzlig, gelblich schimmernd und zerknittert
wird. Der Zigarettenkonsum führe in der Haut zu einem Abbau des
Eiweißstoffes Elastase, der die Haut stütze und stabilisiere.
Häufige Folge bei starken Rauchern sei dann beispielsweise eine
maskenhafte und weniger beweglich erscheinende Gesichtshaut. Zwar
führe auch Infrarotstrahlung, die 40 Prozent des Sonnenlichts
ausmache, zu einem vermehrten Abbau von elastischem Bindegewebe, der
Zigarettenrauch beschleunige aber den hautschädigenden Prozess.
In einer weiteren Untersuchung konnten US-Mediziner im Tierversuch
nachweisen, dass Nikotin auch die Wundheilung nach einem Herzinfarkt
verschlechtert. Sie stellten fest, dass Ratten, die über sieben
Tage regelmäßig mit Nikotin behandelt wurden, sich deutlich
schlechter von einem Herzinfarkt erholten. Bei diesen Tieren war mehr
Herzgewebe geschädigt als bei ihren sonstigen Artgenossen.
Auch nach einer Hautverpflanzung wachsen Hautpartien bei Rauchern
sehr viel schlechter an als bei Nichtrauchern. 74 Prozent aller im
Anschluss an die Operation auftretenden Komplikationen betreffen
Raucher. "Viele meiner Kollegen operieren Raucher überhaupt
nicht im Gesicht. Denn wer schöner werden möchte, sollte erst
einmal mit dem Rauchen aufhören", sagte Rainer B. Drommer, Arzt
für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und für Plastische
Operationen an der Uniklinik Heidelberg.
Gießener Anzeiger vom 19.November 1999
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